Expeditionsreise nach Grönland

vom 04.06.09 bis 12.06.09

 

 

Tag-1: Donnerstag, den 04.06.09 - Kangerlussuaq

 

04:50 Uhr aufstehen, Auto in der Nähe des Flughafens parken, um 09:30 Uhr geht der Flug nach Kopenhagen. Wir haben Glück und können einen Fensterplatz und den Gangplatz daneben reservieren.

 

11:00 Uhr Ankunft in Kopenhagen

Mit dem Gepäck geht es dann auf einem langen Weg zum Terminal-2 für den Weiterflug nach Grönland. Die Abfertigungsschalter für den Charterflug der Greenland Air müssen erst erfragt werden. Der Weiterflug ist für 15:00 Uhr geplant. Der Abfertigungsschalter öffnet ca. 12:30 Uhr. Danach ein kleines Mittagessen und dann durch die Sicherheitskontrolle. Obwohl die mit den gleichen Gepäckstücken in Frankfurt problemlos war, wurden hier alle Taschen des Rucksacks ausgeräumt und dennoch nichts gefunden. Zwischendurch gibt es mal eine Verwirrung, weil das Gate lange nicht bekannt ist und auch die Anzeige eine Verspätung von 15:00 Uhr auf 17:00 angezeigt ist. Der Abflug erfolgt dann aber nur mit leichter Verspätung.

 

Auf dem Flug können wir Teile von Norwegen sehen. Island liegt allerdings vorwiegend unter den Wolken. Spannend wird es dann, als wir die Küste von Grönland erreichen und die ersten großen Eisfelder in den Blick kommen. Die Landschaft rund um den Flughafen Kangerlussuaqe ist kahl und öde, eine reine Mondlandschaft. Da wir im Flugzeug in Reihe 6 sitzen, sind wir nah am Ausgang und können das Flugzeug mit den ersten Reisenden verlassen und damit auch den ersten Bus zur Fahrt an die Anlagestelle erreichen. Um das Gepäck müssen wir uns nicht kümmern, das sehen wir erst wieder in der Kabine.

 

Kangerlussuaq bedeutet "der lange Fjord", und der Ort ist am Ende des 170 km langen Fjords gelegen, von dem er seinen Namen hat. Die amerikanische Flugbasis Sondre Stromfjord wurde offiziell am 7. Oktober 1941 gegründet  und ist bekannt unter dem Namen "Blue West Eight". Während des 2. Weltkrieges war es ein wichtiger Stützpunkt für Bomber und Frachtflugzeuge auf dem Weg von Nord- amerika nach Europa and vv. Auf dem Höhepunkt des Krieges waren hier mehr als 8.000 Soldaten stationiert. Der Ort ist der Internationale Flughafen von Nord-Grönland und ist die Heimat von ca. 400 Einwohnern.

 

Über eine Durchsage im Schiff erfahren wir, dass insgesamt 62 Koffer in Kopenhagen nicht verladen wurden und wohl erst am nächsten Tag gegen Mittag das Schiff erreichen. Keine einfache Situation für die Betroffenen. Die Besatzung hilft hier mit einem Notpaket für die Nacht.

 

Nach dem Abendessen stehen noch die Begrüßung und die Vorstellung der Mannschaft durch den Kapitän auf dem Programm. Nach einem letzten Trunk wird es dann auch wirklich Zeit, ins Bett zu gehen. Unter Berücksichtigung der Zeitverschiebung sind wir nun fast 20 Stunden auf den Beinen.

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Tag-2: Freitag, den 05.06.09 - Sisimiut

 

Heute wird etwas länger geschlafen. Nach dem Frühstück gibt es eine Präsentation zu unserer Route und den Regeln der AECO. Um 11:00 Uhr erreichen wir nach Plan unsere nächste Station, Sisimiut.

 

In Sisimiut leben 5.350 Einwohner. Die Stadt, deren Name "Die Menschen an den Fuchshöhlen" bedeutet, ist die zweitgrößte Stadt Grönlands. In Sisimiut kann man sowohl den Charme des alten  kolonialzeitlichen Stadtkerns erleben, als auch das pulsierende Leben in einer modernen grönländischen "Großsstadt" kennenlernen. Man sollte auf den Straßenverkehr achten. Die Temperaturen erreichen im Winter bis zu -35 Grad Celsius, während es im Sommer +18 Grad Celsius werden kann. Der Hafen ist der lebendigste Ort: Hier wird nicht nur Fisch und Robbenfleich verkauft, hier wird auch der neueste Klatsch und Tratsch ausgetauscht.

 

Nach dem Besuch des Museums, das hier eher etwas klein ist, gibt es noch einem kurzen Stadtrundgang. Die Stadt hat insgesamt 12 km Straßen, einen kleinen Flughafen, jede Menge Autos, die meist ziemlich verbeult sind, und eine Tankstelle mit billigem Benzin, da dieses wohl subventioniert wird und auch ohne Steueraufschlag bleibt.

 

Am Nachmittag haben wir eine „Wanderung in die Vergangenheit“. Von einem ortskundigen Führer erfahren wir in deutscher Sprache sehr viel über die geschichtliche Entwicklung des Ortes, der auch heute noch überwiegend von der Fischerei lebt. Interessant ist auch die Hundehaltung, die im Winter für die Jagd benötigt werden. Es handelt sich dabei um Grönlandhunde, die in Sisimiut als dem südlichsten Punkt von Grönland gehalten werden dürfen. Im Sommer werden die Hunde meist außerhalb der Wohngebiete untergebracht, da sie doch einen erheblichen Lärm machen. Hier hat man sie z.B. auf einer Felseninsel untergebracht. Die Hunde sind reine Arbeitstiere. Im Sommer werden sie etwa nur 3 x in der Woche gefüttert.

 

Die „Wanderung in die Vergangenheit“ führt uns außerhalb der Stadt auf die Anhöhe einer  Insel. Vor dort geht es dann querbeet bergauf und bergab durch die Landschaft, über Felsspalten, bemooste rutschige Hänge, Morast und Schneereste zu Grabstätten der Bewohner von vom Jahr ca. 4000 Jahren. Die Bestattung erfolgte sitzend in Gräbern aus Steinen auf einem Hügel mit guter Sicht über das Meer. Weiter kommen wir dann zu Torfhäusern aus ca. 1400. Hier sind allerdings nur noch Grashügel zu sehen, die die primitiven Verhältnisse vermuten lassen, in denen mehrere Familien untergebracht waren. Diese Wanderung ist auf Grund des Schwierigkeitsgrades wohl eher als abenteuerlich zu bezeichnen.

 

Wieder zurück an Bord können wir dann noch die 36 Arten der Eskimorolle bestaunen, die von einem Kajak-Fahrer in der Nähe des Schiffes vorgeführt werden. Schon eine erstaunliche Leistung, in welchen Situationen es eine Möglichkeit gibt, sich mittels der Eskimorolle aus einer bedrohlichen Situation zu helfen.

 

Programm non stop - direkt anschließend ist eine Sicherheitsübung angesetzt, die auf jeder Schiffsreise eine Pflichtveranstaltung ist.

 

Danach aber nix wie ab zum Abendessen. Heute Abend zum ersten Mal in fester Sitzordnung und mit Bedienung.

 

Danach um 19:00 Uhr noch eine Informationsveranstaltung über den nächsten Tag. Inzwischen ist es schon wieder 21:00 Uhr geworden. Jetzt aber ab ins Bett. Die Präsentation der Kleidung aus dem Bordschop durch die Offiziere und das Expeditions-Team haben wir uns geschenkt. Der Tag war informativ und anstrengend.

 

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Tag-3: Samstag, den 06.06.09 - Qeqertarsuaq

 

Qeqertarsuaq bedeutet "die große Insel" und ist der grönländische Name für die Stadt und die Insel. Der nicht-grönländische Name Disko-Insel stammt vermutlich von den europäischen Walfängern. Einst war Walfang das wichtigste Gewerbe in Qeqertarsuaq. Heute sind die meisten Einwohner jedoch von der Fischerei abhängig. Die Insel ist mit ihren etwa 80 – 100 Mio. Jahren im Vergleich zur restlichen Geologie Grönlands recht jung.

 

Auf dem Weg zum Frühstück erreicht uns eine wenig erfreuliche Nachricht: Wir können an dem Helikopter-Rundflug zum Inlandeis nicht teilnehmen. Eine Veränderung des Fluggerätes und der Kapazität ermöglichen nur 40 Passagieren den Rundflug. Nach dem Motto „first come – first serve“ bleiben wir trotz unserer bereits im Dezember durchgeführten Buchung "auf der Strecke".

 

Nach dem Frühstück werden dann die einzelnen Bootsgruppen zum Ausbooten aufgerufen. Wir sind in der Gruppe 4 von 6 und haben deshalb noch etwas Zeit. An Land angekommen der obligatorische Besuch im „Museum“. In der Regel ein Haus, in dem einige Gegenstände und Bilder die Lebensweise in der Vergangenheit verdeutlichen.

 

Eine Wanderung ins „Tal der Winde“ wird heute als Programmpunkt angeboten. Wir werden, wie angeboten, die Möglichkeiten der Umkehr auf halber Strecke nutzen, da auch diese Wanderung mit einem hohen Schwierigkeitsgrand ausgezeichnet ist.

 

Bei dem Rückweg am Strand können wir vielfältige Formationen von Eisbergen bewundern und fotografieren. Gegen 13:00 Uhr sind wir zurück auf dem Schiff, gerade richtig zum Mittagessen. Die anschließende Ruhepause tut gut.

 

Um 15:30 Uhr setzt das Schiff seine Reise fort. Vor dem Abendessen gibt es noch einen Informations-Vortrag: „Kallaalit Nunaat – Land und Menschen“, der über die geschichtliche Entwicklung, die verschiedenen Phasen der Besiedlung und die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung des Landes informiert.

 

Für das heutige Abendessen gibt es wieder die feste Sitzordnung mit Bedienung: Wir haben einen runden 8er-Tisch mit zwei Damen aus Berlin und zwei Ehepaaren aus Hamburg – alles ältere Semester wie wir.

 

Um 20:30 Uhr gibt es noch eine Kurzinformation zum nächsten Tag. Das weitere Abendprogramm schenken wir uns zu Gunsten eines guten Schlafes. Unsere Kabine liegt sehr ruhig. Die einzigen Geräusche kommen von der Klimaanlage.

 

 

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Tag-4: Sonntag, den 07.06.09 – Uummannaq & Ukkusissat

 

Uummannaq ist der Name der Stadt, des Berges und der Insel. Von einem bestimmten Punkt aus betrachtet, sieht der 1175 Meter hohe Berg wie ein Herz geformt aus. Die Insel ist die Heimat von etwa 150 Einwohnern. Der Name bedeutet "Speckstein", und die Siedlung wurde 1794 gegründet.

 

Der frühe Blick aus dem Fenster zeigt einen zunehmend bewölkten Himmel. Die Eisberge in der Inside-Passage sind wieder etwas seltener geworden. Das Schiff bewegt sich mit langsamer Geschwindigkeit. Frühstück gibt es ab 07:30 Uhr – wir sind bei den Ersten. Es gibt zum Frühstück zwar eine freie Tischwahl, so weit möglich nutzen wir doch unseren festen Tisch. Die anderen Tischpartner halten es ähnlich. Gegen 09:30 Uhr gibt es nur noch ca. 100 mtr. Sicht nach draußen. Wir entdecken  leichten Schneefall. Es sieht nicht so aus als hätten wir auf dem geplanten Landgang viel Freude. Vorerst einmal versammeln sich die Passagiere auf dem Panorama-Deck oder in der Cafeteria.

 

Der Aufruf unserer Bootsgruppe zur Anlandung kommt schneller als wir gedacht haben. Um 11:00 Uhr ist die Kirche im Dorf zu Ende, so dass wir die Möglichkeit zur Besichtigung haben. Es findet sich sogar ein Einwohner, der uns die Entstehung der Kirchengemeinde erläutert. Auch in dieser Ansiedlung gibt eine Torfhütte und ein Museum zu besichtigen. Das Museum ist dieses Mal sogar etwas umfangreicher. Anschließend darf natürlich der Besuch der zwei örtlichen Läden, die lokale Kunstgegenstände anbieten nicht fehlen. Danach haben wir in Anbetracht der Wetterlage genug von dem Ort gesehen und fahren mit dem nächsten Boot zurück zum Schiff.

 

Gerade zur rechten Zeit für das Mittagessen, das Buffet bietet auch heute wieder eine reichliche Auswahl an Leckereien, so dass ein anschließende Ruhepause gut angebracht ist. Ein Tee in der Cafeteria soll dann die Lebensgeister wieder wecken.

 

Um 19:00 Uhr erreichen wir Ukkusissat. Hier sind eine Anlandung und der Kontakt mit den Einwohnern geplant, die uns zu verschiedenen Aktivitäten einladen. Als wir uns der Bucht nähern zeigt sich, dass der gesamte Küstenbereich mit Pfannkucheneis bedeckt ist. So dass selbst die einheimischen Fischerboote Schwierigkeiten haben, den Hafen zu erreichen. Es wird damit gerechnet, dass das Eis in zunehmendem Maße zusammen frieren wird, so dass mit den Polar Circle-Booten kein Durchkommen ist. Verschiedene Versuche haben gezeigt, dass eine Anlandung zu riskant ist. Da es leichter ist, 30 Bewohner der Stadt zum Schiff zu bringen als 250 Passagiere an Land, hat man sich für diesen Weg entschieden. D.h. die 30 Einwohner werden mit den Booten zum Schiff gebracht und wir haben auf dem Panorama-Deck das Vergnügen die Gesangs- und Tanzvorführungen zu verfolgen. Für die Passagiere sicherlich die angenehmere Alternative.

 

Nach 22:00 Uhr zeigte dann noch das Bar-Personal seine Gesangsqualitäten. Ein eher zweifelhaftes Vergnügen, weshalb wir uns dann doch sehr schnell für die Nachtruhe entschieden haben.

 

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Tag-5: Montag, den 08.06.09 – Wqip Sermia

 

Nach dem Frühstück ist der Tag mit einer Reihe von Informationsveranstaltungen angefüllt, bevor wir am Abend  das Gebiet des Eqip Sermia Gletschers erreichen. Es soll versucht werden, zum Gletscher Eqip Sermia vorzudringen, der von vielen Expeditionen als Ausgangspunkt genutzt wurde. Einer der bekanntesten Forscher ist der französische Glaziologe Paul Emile Victor. Es befindet sich allerdings noch viel Eis in dem Gebiet, und wir erwarten einen richtigen Expeditionstag.

 

Gedacht ist eine Anlandung mit einem Grillabend an Land. Das ist Natur pur – deshalb auch der Hinweis, dass es an Land keine Toilettenanlagen und andere Annehmlichkeiten gibt.

 

09:30 Uhr: Kurze Einführung über den morgigen Tag und die Stadt Ilulissat

10:00 Uhr Eis – Portrait eines erstaunlichen Materials

11:00 Uhr Robben der Arktis

 

Nach den ersten beiden Vorträgen haben wir erst einmal eine Verschnaufpause eingelegt und in der Cafeteria uns bei einer Tasse Tee erholt.

 

Aus der Mittagspause werden wir von einer Lautsprecherdurchsage an Deck gerufen, um einen königlichen Besuch zu begrüßen – es handelt sich um Neptun, der sich auf Deck 5 eingefunden hat, um die Polartaufe der Gäste zu vollziehen. Polartaufe heißt in diesem Fall eine große Suppenkelle mit Eiswürfel und Eiswasser in den Kragen des vor Neptun knieenden Kandidaten. Bei den Außentemperaturen von ca. 5 Grad ein eher zweifelhaft6es Vergnügen.

 

Gegen Abend erreichen wir dann das Eqip Sermia Gletschergebiet. Mit der Anlandung und dem Grillen an Land wird es leider nix, da die ganze Bucht voller Packeis ist und an ein Durchkommen mit den Polar-Circle-Booten gar nicht zu denken ist. Also wird die ganze Grillveranstaltung auf Deck 7 verlegt. Das Angebot ist sehr reichhaltig und kaum von einem Büffet im Restaurant zu unterscheiden.

 

In der Panorama Lounge können wir dann anschließend noch die Kunstwerke bestaunen, die das Personal aus Früchten und einem Eisblock zaubert.

 

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Tag-6: Dienstag, den 09.06.09 – Ilulissat

 

 

Ilulissat bedeutet "Eisberge" auf grönländisch und passender hätte der Name nicht gewählt werden können. Die Eisberge stammen vom Gletscher Sermeq Kujalleq, der sich mit einer enormen Geschwindigkeit von ca. 19 m/Tag bewegt. Auf Grund seiner einzigartigen Glaziologie und Natur ist der Ilulissat Eisfjord im Jahre 2004 in die Liste der UNESCO aufgenommen worden.

 

Bereits am frühen Morgen erreicht die Fram Ilulissat. Auch hier ist es wie an den voraus gegangenen Tagen. Durch den langen Winter haben wir in der Bucht noch mehr Eis, als normalerweise zu erwarten wäre. Heute gibt es mehrere Highligts in der Planung.

 

-          Wanderung nach Sermermiut

-          Helikopterflug zum Festlandeis

-          Bootsfahrt zum Eisfjord

 

Den Helikopterrundflug können wir trotz Vorbuchung nicht durchführen, da dieses Angebot total überbucht ist. Wir sind aber für 11:00 Uhr zu der Bootsfahrt zum Eisfjord eingeteilt. Wie die Bilder zeigen, die wir auf diesem Ausflug machen können, ist das wohl das Highligt der bisherigen Reise. Die Bilder und Eindrücke, die wir gewinnen, sind nicht mit Worten zu beschreiben und lassen sich wohl auch durch die Bilder nur unzureichend wiedergeben. Schon allein für diesen Ausflug hat sich die Reise gelohnt. Wir bewegen uns mit dem Grönland-Schiff mitten durch die Eisberge, die durch Formation und Farbe ein einmaliges Schauspiel darstellen.

 

Das Ausflugsschiff setzt uns in Ilulissat ab, so dass wir anschließend noch die Möglichkeit für einen Stadtrundgang haben. Ilulissat ist die drittgrößte Stadt Grönlands, was sich auch an der Geschäftigkeit im Hafen und dem Verkehr in der Stadt zeigt. Wieder eine Gelegenheit, nach einem Mitbringesel in den Geschäften Ausschau zu halten. Die Stadt hat eine starke Hanglage, so dass man sich häufig auf felsigem Untergrund oder Grasboden bewegen muss.

 

Die Wanderung, die wir eigentlich geplant hatten, lassen wir ausfallen und gehen dann direkt zum Hafen, um mit einem Polar Citcle Boot zurück zum Schiff zu fahren. Wir haben Glück und sind die beiden einzigen Fahrgäste. Da die Bucht voller Treibeis ist, hat der Fahrer erhebliche Mühe, eine Fahrrinne zu finden, zumal die FRAM wegen der hohen Eisberge, die wir umrunden müssen, immer nur mal kurz zu sehen ist.

 

Wir haben Glück, obwohl das Mittagsbüffet gerade geschlossen wird, finden wir noch Gelegenheit für ein Mittagessen. Eine Ruhepause ist danach dringend angeraten.

 

Um 19:00 Uhr geht es dann wieder weiter mit dem Abendessen – man gönnt sich ja sonst nix!

 

Auf dem weiteren Weg fahren wir durch eine Galerie von Eisbergen die in der Abendsonne herrlich in allen Blautönen leuchten. Wir fotografieren unentwegt. Entsprechend wird die abendliche Crew-Show immer wieder unterbrochen. Erst gegen Mitternacht begeben wir uns in die Kabine.

 

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Tag-7: Mittwoch, den 10.06.09 – Itilleq

 

Der heutige Vormittag ist ohne große Ereignisse. Wir lassen es deshalb etwas ruhiger angehen und sind erst gegen 08:30 Uhr beim Frühstück. Um 10:00 Uhr steht ein Vortrag zum Klima-Wandel auf dem Programm. Ein wirklich interessanter Vortrag. Das Ergebnis lässt sich wie folgt zusammenfassen. Es gibt einen Klimawandel. Der Mensch kann ihn beschleunigen oder verzögern, aber nicht verhindern.

 

Um 11: 00 Uhr gibt es dann Informationen zu unserem nächsten Haltepunkt Itilleg und dem Endpunkt der Fahrt Kangerlussuaq. Mit dem letzten Vortrag ist dann auch das Ende unserer Reise eingeläutet.

 

Am Nachmittag erreichen wir die kleine Siedlung Itilleq, die am gleichnamigen Fjord liegt. Die alte Kirche hat eine interessante Geschichte: sie wurde 1930 in Thule (Nordgrönland) errichtet und 1963 nach Itilleq versetzt. Mit ca. 123 Einwohnern besuchen wir eine typische grönländische Siedlung.

 

Da das Ausbooten einer Gruppeneinteilung folgt, sind wir heute erst sehr spät dran. In dem Ort gibt es die Möglichkeit für ein Kaffemik, d. h. wir können eine Familie in ihrem Haus besuchen und werden dort zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Große Neugierde unsererseits.

 

Wir sind dann allerdings sehr überrascht, wie sauber und aufgeräumt ein kleines Holzhaus innen sein kann. Wir werden sehr freundlich empfangen und mit Kaffee, Tee und Gebäck bewirtet. Man hat für 8 – 12 Personen gedeckt. In dem Haushalt ist so ziemlich alles an technischen Einrichtungen vorhanden, was auch bei uns in Gebrauch ist. Spülmaschine, Dunstabzug, Waschmaschine, Fernseher, DC-Spieler, Computer etc.

 

Um 15:00 Uhr gibt es dann für den Ort die Attraktion der Woche – ein Fußballspiel der Einwohner gegen die Gäste vom Schiff, d.h. Passagiere und Mannschaft. Die einzige Regel ist: es darf nur ein Ball im Spiel sein. Die Anzahl der Spieler und die Anzahl der Torleute auf beiden Seiten sind freibleibend. Es wurden zeitweise mehr als 40 Spieler auf dem Spielfeld gezählt, wenn man den Dorfplatz wirklich als Spielfeld bezeichnen will. Die Einwohner haben wieder mal den Jubel und siegen gegen die Schiffs-Besatzung mit 7 : 5.

 

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Tag-8: Donnerstag, den 11.06.09 – Kangerlussuaq

 

Um 5:30 Uhr am kommenden Morgen ist Wecken angekündigt. Das Einchecken für den Flug erfolgt direkt auf dem Schiff. Damit müssen wir uns bis Kopenhagen nicht um unsere Koffer kümmern.

Die Ausschiffung beginnt bereits um 07:30 Uhr. Man will die Gäste möglichst früh von Bord haben, da am Nachmittag die Gäste für die nächste Tour eintreffen und vorher noch "Klar Schiff" gemacht werden muss.

 

In einem Gebäudekomplex in der Nähe des Flughafens können wir unser Handgepäck lagern. Die Wanderung durch die "Stadt" schenken wir uns. Nach einem Mittagessen per Lunch-Paket geht es dann am Nachmittag mit Spezialfahrzeugen zu einem Ausflug zur Eiskappe. Die Straße ist sehr abenteuerlich, wir brauchen für die 35 km ca. 1,5 Stunden. Die Eindrücke, die die unterschiedlichen Gletscherformation und die Landschaft hinterlassen sind unbeschreiblich und lassen sich eigentlich nur mit den Fotos dokumentieren.

 

Danach geht es dann direkt zu einem Picknick an einem hübsch gelegenen Furguson-See. Hier machen wir ausreichend Bekanntschaft mit den sehr agressiven Stechmücken. Die Hinterlassenschaft wird uns noch mehrere plagen.

 

Der Charterflug nach Kopenhagen startet früher als geplant. Der Weiterflug nach Frankfurt hat dann allerdings Verspätung. Als wir zu Hause eintreffen, ist es inzwischen 12:30 Uhr geworden, d.h. wir sind seit 27 Stunden auf den Beinen – ein langer Tag.

 

Zusammenfassend kann gesagt werden – eine in jeder Hinsicht  eindrucksvolle Reise mit faszinierender Landschaft. Eine Reise, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die vielen Bilder vermitteln sicher den besten Eindruck.

 

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